Die innerfamiliären Beziehungen zu Kindern und Enkeln sind neben der Partnerschaft in vielen Fällen die am intensivsten gelebten Beziehungen.
Unter Umständen ist eine dauernde aktive Pflege der Beziehung aufgrund von unterschiedlichen Wohnorten schwierig. Die Zahl der Kinder, die aus beruflichen oder anderen persönlichen Gründen in andere Städte oder sogar Kontinente umgesiedelt sind und sich dort ihre Existenz aufgebaut haben, steigt seit Jahren stetig.
Eltern-Kind-Beziehungen – Bindung verändert sich im Laufe der Zeit
Für eine gut funktionierende Bindung ist es wichtig, dass sich die Beziehung zwischen Eltern und Kindern im Laufe des Lebens zu einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Verbindung entwickelt.
Wenn die Eltern akzeptieren, dass die erwachsenen Kinder selbständig sind und auf eigenen Beinen stehen, und anders herum auch die Kinder den Eltern den Freiraum lassen, der für ein erfülltes Leben wichtig ist, kann die Eltern-Kind-Beziehung bereichernd sein und auch auf gegenseitiger Hiflbereitschaft im Bedarfsfall bestehen.
Studie über Beziehungen von Erwachsenen zu ihren Eltern
Psychologen der Universität Jena haben in einer Studio ca. 200 erwachsene Kinder zu ihrer Eltern-Kind-Beziehung befragt. Hierbei stellte sich heraus, dass die Beziehung von jungen Erwachsenen etwa im Studenten-Alter noch um einiges enger eingestuft wurde, als bei erwachsenen Kindern, die selber Kinder und eine eigene Familie haben.
Dies kann unter Umständen damit zusammenhängen, dass sich Eltern – wohl oftmals eher die Mütter – in Erziehungs- oder grundsätzliche Lebensfragen noch zu sehr einmischen. Ein anderer Grund für die engere Bindung der jungen Erwachsenen kann aber auch in der eventuell noch bestehenden finanziellen Abhängigkeit der Studierenden liegen.
Kinder werden heute später selbständig
Eine anderer interessanter Punkt der Studie sagt aus, dass heute die jungen Erwachsenen später als noch vor einigen Jahren komplett selbständig werden und damit auch gleichzeitig die enge Gefühlsbindung länger anhält. So hatten 80 Prozent der Studierenden angegeben, ihre Eltern im Bedarfsfall zu pflegen. Bei berufstätigen Kindern war diese Bereitschaft schon deutlich weniger gegeben.Wer einen interessanten Bericht über die Untersuchungen der Uni Jena lesen möchte, findet ihn unter www.innovations-report.de.
Sicher ist wohl, dass eine gute Beziehung ab dem Zeitpunkt der Pubertät auch weiterhin gute Chancen hat, als eine enge Eltern-Kind-Beziehung im Erwachsenenalter bestehen zu bleiben.
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